Wie im Sketch von Loriot mag es Passanten gehen, die im Lauf des Monats September unverhofft in der Innenstadt auf ein Klavier stoßen. Zehn Klaviere werden ab dem 7. September über die Stadt verteilt und laden ein, dass auf ihnen gespielt wird. „Musik berührt alle Menschen – Jung und Alt, Arm und Reich, unabhängig von Herkunft und Nationalität. Wenn wir gemeinsam singen, jammern und tanzen, oder einfach nur zuhören und genießen, ist alles Trennende aufgehoben“, so die Initiatoren in ihrer Selbstdarstellung.
Eines der Klaviere steht in der City-Galerie. Gestaltet wurde es von jungen Migranten der Übergangsklasse 7/9ÜG der Mittelschule Bärenkeller. In der Gestaltungsaktion „Play me, I‘m yours“ des Augsburger Stadtmarketings hatten sich 50 Klassen und Gruppen darum beworben, ein solches Klavier gestalten zu können; unter den zehn Klassen, die den Zuschlag erhielten, war diese Übergangsklasse, was die betreuende Kunst- und Erlebnispädagogin Christina Bartl sehr stolz macht.
Die 18 Schülerinnen und Schüler sind Flüchtlinge und Migrantenkinder aus vielen verschiedenen Nationen; entsprechenden haben sie Bezüge zu vielen verschiedenen Ländern auf das Klavier gemalt. Bartl ist im Rahmen des ESF-Projekts „Jugend stärken im Quartier“ beim Frère-Roger-Kinderzentrum angestellt und wird an der Bärenkeller-Schule eingesetzt, um mit den Übergangsklassen Kunst- und Erlebnispädagogik zu machen.